Journalistin
Archäologin im Tal der Könige oder Violinistin in einem Barockorchester, das waren eigentlich meine Berufswünsche. Der Kompromiss war der Journalismus, genau das richtige wegen der Themenvielfalt und der Begegnung mit interessanten Menschen. Das archäologische Interesse verschob sich von Ägypten ins antike Rom. Und das Geigenspiel wurde zum Hobby, am liebsten Bach, am liebsten im Orchester.
Neugier und Tempo, das sind für mich die Schlüsselworte des Berufs. Das Handwerk lernt man am besten als rasender Reporter in einer Lokalredaktion – bei mir war es in Bonn, als die Stadt am Rhein noch Hauptstadt war, deshalb gehörten auch Staatsbesuche und internationale Gipfeltreffen dazu. Ein Kapitel für sich sind Interviews. Es gab viele Highlights wie den berühmten Mafiajäger, der unter Polizeischutz im gepanzerten Wagen analytisch über schreckliche Verbrechen sprach. Und es gab Politiker, Banker und Unternehmenschefs, die blumig jeder konkreten Frage auswichen und sich dann jedes Wort absegnen ließen oder ganze Antworten strichen.
Die Königsdisziplin ist der Report. Zwei Highlights von vielen: Eine Reportage über die Zustände in Malta nach dem Mord an der Journalistin Daphne Caruana Galizia und eine Geschichte über die Entstehung des berühmten Pirelli-Kalenders, angefangen beim Shooting mit Naomi Campbell in London über das Interview mit dem Pirelli-CEO in Mailand bis zur Präsentation in New York.
Archäologin im Tal der Könige oder Violinistin in einem Barockorchester, das waren eigentlich meine Berufswünsche. Der Kompromiss war der Journalismus, genau das richtige wegen der Themenvielfalt und der Begegnung mit interessanten Menschen. Das archäologische Interesse verschob sich von Ägypten ins antike Rom. Und das Geigenspiel wurde zum Hobby, am liebsten Bach, am liebsten im Orchester.
Neugier und Tempo, das sind für mich die Schlüsselworte des Berufs. Das Handwerk lernt man am besten als rasender Reporter in einer Lokalredaktion – bei mir war es in Bonn, als die Stadt am Rhein noch Hauptstadt war, deshalb gehörten auch Staatsbesuche und internationale Gipfeltreffen dazu. Ein Kapitel für sich sind Interviews. Es gab viele Highlights wie den berühmten Mafiajäger, der unter Polizeischutz im gepanzerten Wagen analytisch über schreckliche Verbrechen sprach. Und es gab Politiker, Banker und Unternehmenschefs, die blumig jeder konkreten Frage auswichen und sich dann jedes Wort absegnen ließen oder ganze Antworten strichen.
Die Königsdisziplin ist der Report. Zwei Highlights von vielen: Eine Reportage über die Zustände in Malta nach dem Mord an der Journalistin Daphne Caruana Galizia und eine Geschichte über die Entstehung des berühmten Pirelli-Kalenders, angefangen beim Shooting mit Naomi Campbell in London über das Interview mit dem Pirelli-CEO in Mailand bis zur Präsentation in New York.
Italien - Spezialistin
Sie sprechen aber akzentfrei Deutsch“, das war ein schönes Kompliment, da hatte man mich glatt für eine Italienerin gehalten… Als zweisprachige Expertin will ich vor allem überholte Stereotype („der Italiener“ und „der Deutsche“) bekämpfen, die es leider immer noch gibt. Dazu passt die Arbeit der Villa Vigoni, dem Deutsch-Italienischen Zentrum für den Europäischen Dialog in Menaggio am Comer See. Ich bin seit langem Mitglied des von beiden Regierungen gemeinsam getragenen Vereins.
Mein erster italienischer Artikel erschien in der römischen Tageszeitung „La Repubblica“. Später kamen Radiobeiträge und außenpolitische Artikel für Zeitungen und Zeitschriften auf Italienisch dazu. Mein Aufsatz über die Auswirkungen des Tangentopoli-Skandals in Italien auf Deutschland – also die Mailänder Schmiergeldaffäre, die Anfang der 90er Jahre zum Zusammenbruch des Parteiensystems führte-, erschien in der renommierten „Storia d’Italia“ des Verlags Einaudi.
Meine Artikel über Italien wiederum bilden eine Chronik der italienischen Geschichte. Ich habe den Aufstieg des Medienmoguls Silvio Berlusconi begleitet, über die Attentate der Mafia berichtet und über den Aufstand der Menschen gegen die Organisierte Kriminalität, ich war in Lampedusa und habe die Ankunft der Flüchtlinge beobachtet und habe in Mailand Banker und Unternehmer gesprochen, die ungeschönt über ihr Land geredet haben – aber immer mit Optimismus. Und immer wieder Rom. Es gibt kaum Komplizierteres als die italienische Politik mit ihren schnellen Volten, die so ganz anders ist als das ruhige Durchregieren in Berlin. Was für eine Aufregung, als die Populisten siegten! Dann die Corona-Krise, die Italien dank eines harten Lockdowns, der auch mich traf, meisterhaft bewältigt hat. Auf den Politik-Neuling Giuseppe Conte folgte der ehemalige EZB-Chef Mario Draghi als Premier und seitdem kann sich Deutschland viel von Italien abschauen. Wie hält er sich? Wohin geht Italien? Das ist Thema in der Kolumne #ProntoItalia: Nachrichten, Kommentare und Einordnungen – tagesfrisch.
„Sie sprechen aber akzentfrei Deutsch“, das war ein schönes Kompliment, da hatte man mich glatt für eine Italienerin gehalten… Als zweisprachige Expertin will ich vor allem überholte Stereotype („der Italiener“ und „der Deutsche“) bekämpfen, die es leider immer noch gibt. Dazu passt die Arbeit der Villa Vigoni, dem Deutsch-Italienischen Zentrum für den Europäischen Dialog in Menaggio am Comer See. Ich bin seit langem Mitglied des von beiden Regierungen gemeinsam getragenen Vereins.
Mein erster italienischer Artikel erschien in der römischen Tageszeitung „La Repubblica“. Später kamen Radiobeiträge und außenpolitische Artikel für Zeitungen und Zeitschriften auf Italienisch dazu. Mein Aufsatz über die Auswirkungen des Tangentopoli-Skandals in Italien auf Deutschland – also die Mailänder Schmiergeldaffäre, die Anfang der 90er Jahre zum Zusammenbruch des Parteiensystems führte-, erschien in der renommierten „Storia d’Italia“ des Verlags Einaudi.
Meine Artikel über Italien wiederum bilden eine Chronik der italienischen Geschichte. Ich habe den Aufstieg des Medienmoguls Silvio Berlusconi begleitet, über die Attentate der Mafia berichtet und über den Aufstand der Menschen gegen die Organisierte Kriminalität, ich war in Lampedusa und habe die Ankunft der Flüchtlinge beobachtet und habe in Mailand Banker und Unternehmer gesprochen, die ungeschönt über ihr Land geredet haben – aber immer mit Optimismus. Und immer wieder Rom. Es gibt kaum Komplizierteres als die italienische Politik mit ihren schnellen Volten, die so ganz anders ist als das ruhige Durchregieren in Berlin. Was für eine Aufregung, als die Populisten siegten! Dann die Corona-Krise, die Italien dank eines harten Lockdowns, der auch mich traf, meisterhaft bewältigt hat. Auf den Politik-Neuling Giuseppe Conte folgte der ehemalige EZB-Chef Mario Draghi als Premier und seitdem kann sich Deutschland viel von Italien abschauen. Wie hält er sich? Wohin geht Italien? Das ist Thema in der Kolumne #ProntoItalia: Nachrichten, Kommentare und Einordnungen – tagesfrisch.
Moderatorin
Buona sera a tutti, Guten Abend“ – mit dem Mikrophon in der Hand auf der Bühne, zwischen deutsch und italienisch hin- und herspringen – moderieren ist ein schöner Job. Die Feuertaufe war auf Englisch und nicht ohne: eine Konferenz in einer der päpstlichen Universitäten in Rom. Auf dem Podium ein wichtiger Kardinal, der Chef von ThyssenKrupp, Banker aus mehreren Ländern, Diplomaten und Wissenschaftler. Das Thema war soziale Marktwirtschaft und die Aufforderung von Papst Franziskus, eine neue, menschenfreundliche Wirtschaft zu schaffen. Es lief gut.
Zweisprachig dann viele andere Moderationen, zum Beispiel in Venedig bei der „Deutsch-italienischen Smart Business Konferenz“, die trotz des Hochwassers stattfand, oder in Rom bei einem Panel über deutsche und italienische Start-Ups. Dazu kommen Buchvorstellungen, oft auf der Buchmesse, und Vorträge. Quo vadis, Italia? Das war immer wieder die Frage, ob vor Gäste der Investmentbank Mediobanca in Frankfurt oder vor Tourismus-Managern von Studiosus, die sich in der Toskana trafen.
„Buona sera a tutti, Guten Abend“ – mit dem Mikrophon in der Hand auf der Bühne, zwischen deutsch und italienisch hin- und herspringen – moderieren ist ein schöner Job. Die Feuertaufe war auf Englisch und nicht ohne: eine Konferenz in einer der päpstlichen Universitäten in Rom. Auf dem Podium ein wichtiger Kardinal, der Chef von ThyssenKrupp, Banker aus mehreren Ländern, Diplomaten und Wissenschaftler. Das Thema war soziale Marktwirtschaft und die Aufforderung von Papst Franziskus, eine neue, menschenfreundliche Wirtschaft zu schaffen. Es lief gut.
Zweisprachig dann viele andere Moderationen, zum Beispiel in Venedig bei der „Deutsch-italienischen Smart Business Konferenz“, die trotz des Hochwassers stattfand, oder in Rom bei einem Panel über deutsche und italienische Start-Ups. Dazu kommen Buchvorstellungen, oft auf der Buchmesse, und Vorträge. Quo vadis, Italia? Das war immer wieder die Frage, ob vor Gäste der Investmentbank Mediobanca in Frankfurt oder vor Tourismus-Managern von Studiosus, die sich in der Toskana trafen.
Bloggerin
Gardasee und Toskana, das sind seit Jahren die beliebtesten Reiseziele der Deutschen. Dann noch Rom, Venedig und vielleicht Capri. Da kann jeder mitreden, kennt ein gutes Ristorante, hat seinen Lieblingswein, weiß viel über die Medici oder die Päpste oder den gerade so belieben weißen Luganer – als gäbe es nicht noch Hunderte von viel besseren Weinen in Italien!
Die Kunst besteht darin, an den Tourismus-Hochburgen vorbeizufahren. In den Süden, in den Absatz des Stiefels – nach Apulien. Die Region, wird immer mehr zum „place to be“, seit Madonna im Luxusressort Borgo Egnazia urlaubte oder Helen Mirren sich eine Masseria im Salento kaufte, einen großen Landsitz mit Olivenhainen. Heute ist es im Sommer manchmal schon zu voll an den Stränden. Aber Apulien hat viel mehr Facetten. Es gibt barocke Städte, Häfen mit exzellenten Fischrestaurants, Schlösser, mehr als tausend Jahre alte Olivenbäume, Wein und den besten Mozzarella Italiens. Und es gibt das moderne Apulien, mit Modedesignern, Weltraumforschung und kilometerlangen Pisten für Mountainbiker. In meinem Blog #Apulienblog schreibe ich Geschichten, die nicht im Reiseführer stehen.
Gardasee und Toskana, das sind seit Jahren die beliebtesten Reiseziele der Deutschen. Dann noch Rom, Venedig und vielleicht Capri. Da kann jeder mitreden, kennt ein gutes Ristorante, hat seinen Lieblingswein, weiß viel über die Medici oder die Päpste oder den gerade so belieben weißen Luganer – als gäbe es nicht noch Hunderte von viel besseren Weinen in Italien!
Die Kunst besteht darin, an den Tourismus-Hochburgen vorbeizufahren. In den Süden, in den Absatz des Stiefels – nach Apulien. Die Region, wird immer mehr zum „place to be“, seit Madonna im Luxusressort Borgo Egnazia urlaubte oder Helen Mirren sich eine Masseria im Salento kaufte, einen großen Landsitz mit Olivenhainen. Heute ist es im Sommer manchmal schon zu voll an den Stränden. Aber Apulien hat viel mehr Facetten. Es gibt barocke Städte, Häfen mit exzellenten Fischrestaurants, Schlösser, mehr als tausend Jahre alte Olivenbäume, Wein und den besten Mozzarella Italiens. Und es gibt das moderne Apulien, mit Modedesignern, Weltraumforschung und kilometerlangen Pisten für Mountainbiker. In meinem Blog #Apulienblog schreibe ich Geschichten, die nicht im Reiseführer stehen.